Das KMR 82 ist ein Richtrohrmikrofon mit hoher Richtwirkung, die innerhalb des Aufnahmebereichs frequenzunabhängig verläuft.
Das bedeutet, daß eine sich bewegende Schallquelle, z.B. ein Schauspieler auf der Bühne, in diesem Winkelbereich keine Veränderung der Klangfarbe erfährt.
Anwendungsbereich
Für Tonaufnahmen, bei denen Mikrofone nicht in der erwünschten Nähe der Schallquelle postiert werden können, oder wenn das Mikrofon z.B. bei Film- und Videoaufnahmen nicht im Bild erscheinen darf, empfiehlt sich die Verwendung eines Richtrohrmikrofons.
Das KMR 82 wird besonders häufig im Bühnenbereich eingesetzt.
Aufnahmen für Broadcasting/ENG, Film und Video
Akustische Eigenschaften
Neumann-Richtrohrmikrofone sind gemäß der hier angewandten Kombination aus Druckgradientenempfänger und Interferenzrohr sehr viel unempfindlicher gegen Wind- und Popstörungen als z.B. ein KM 150-Kleinmikrofon mit seiner ähnlich hohen Richtwirkung im vorderen Aufnahmebereich. Das KMR 82 zeichnet sich durch geringstes Eigenrauschen, gutes Impulsverhalten und hohen Ausgangspegel aus.
Für Frequenzen, deren Wellenlänge größer als die Rohrlänge ist, arbeitet das Richtrohrmikrofon als Druckgradientenempfänger, während es oberhalb 1,5 kHz für seitlich einfallenden Schall als Interferenzempfänger wirken.
Schallereignisse außerhalb der "Blickrichtung" des Mikrofons werden zwar leiser, aber nicht klangverfärbt aufgenommen. Die Mikrofone können daher auch zur gezielten Aufnahme einzelner Instrumente in einem Orchester eingesetzt werden.
Auch die Überlappung der Aufnahmebereiche mehrerer Richtrohre, z.B. bei Aufnahmen auf größeren Bühnen, ist problemlos möglich.
Richtcharakteristik
Das KMR 82 ist ein Richtrohrmikrofon mit hoher Richtwirkung. Die Mikrofonkapsel befindet sich in einem akustisch offenen, aber mit einem hohen Strömungswiderstand belegten Gehäuserohr.
Die Richtcharakteristik des Mikrofons ist keulenförmig mit nahezu frequenzunabhängiger Dämpfung seitlich einfallenden Schalls. Die Richtwirkung des KMR 82 verläuft in den klangfarbenbestimmenden Frequenzbereichen für einen Aufnahmewinkel von 45° frequenzunabhängig.
Filter
Im Frequenzbereich von 2 kHz bis 15 kHz besitzt das KMR 82 eine Anhebung zum Ausgleich von Übertragungsverlusten in der Luft bei großen Entfernungen zur aufzunehmenden Schallquelle. Bei Nahaufnahmen können dadurch Zischlaute überbetont werden. Deshalb erlaubt ein Schalter, die hohen Frequenzbereiche entsprechend zu linearisieren.
Als Maßnahme gegen Störschall beschneidet im KMR 82 ein elektrischer Hochpaß unterhörfrequenten Schall. Seine Grenzfrequenz läßt sich mit einem versenkt angebrachten Schiebeschalter auf 120 Hz (-3 dB) erhöhen.
Außenbetrieb
Das Richtrohrmikrofon ist sehr hoch aussteuerbar und besitzen eine bemerkenswert niedrige Ersatzlautstärke. Der geringe Strombedarf, das niedrige Gewicht und die Unempfindlichkeit gegenüber Wind- und Griffgeräuschen machen die Mikrofone auch für den Reportagebetrieb besonders geeignet. Kleine Abmessungen bei günstig liegendem Schwerpunkt ermöglichen eine ermüdungsfreie Handhabung und problemlose Schwenks ohne Nachwippen des Mikrofonsystems.
Spezifikationen KMR 82 i mt
Akustische Arbeitsweise:
Interferenzempfänger
|
Richtcharakteristik: | Superniere/Keule |
Übertragungsbereich: | 20 Hz ... 20 kHz |
Feldübertragungsfaktor (1 kHz an 1 kOhm): | 21 mV/Pa |
Nennimpedanz: | 150 Ohm |
Nennlastimpedanz: | 1 kOhm |
Ersatzgeräuschpegel, CCIR1): | 23 dB
|
Ersatzgeräuschpegel, A-bewertet1): | 12 dB-A
|
Geräuschpegelabstand, CCIR1) (rel. 94 dB SPL): | 71 dB |
Geräuschpegelabstand, A-bewertet1) (rel. 94 dB SPL): | 82 dB
|
Grenzschalldruckpegel für K<0,5%2): | 128 dB |
Maximale Ausgangsspannung: | 2,6 dBu |
Dynamikumfang des Verstärkers (A-bewertet): | 116 dB |
Speisespannung (P48, IEC 61938): | 48 V ± 4 V |
Stromaufnahme (P48, IEC 61938): | 0,7 mA |
Erforderlicher Steckverbinder: | XLR3F
|
Gewicht: | 250 g |
Durchmesser: | 21 mm |
Länge: | 395 mm |
______________________________________________ 1) nach IEC 60268-1; CCIR-Bewertung nach CCIR 468-3, Quasi-Spitzenwert; A-Bewertung nach IEC 61672-1, Effektivwert 2) gemessen als äquiv. elektrisches Eingangssignal |
|
|