SPL GainStation 1
Klingt eine Signalquelle muffig und undynamisch, wird häufig versucht, sie mit EQs, Kompressoren und anderen Effekten zu verbessern - auf digitaler Ebene kann dies allerdings zu einer Zeit raubenden Prozedur werden, ohne wiederum wirklich das angestrebte Klangniveau zu erreichen. Es ist also wichtiger denn je, für bestmögliche Aufnahmequalität zu sorgen.
In der GainStation 1 kommen dazu Technologien zum Einsatz, die nicht nur unsere Messgeräte glücklich machen, sondern gerade auch den Musiker. Es werden durchgängig Bauteile und Schaltungen eingesetzt, die sich nach intensiven Hörversuchen als optimal erwiesen haben.
Die kompakte Bauform bietet neben der äußerst angenehmen Möglichkeit der freien Platzierung außerhalb eines Racks einige Vorteile, z. B. die direkte Zugänglichkeit der Ein- und Ausgänge oder die einfache Platzierung in unmittelbarer Nähe zum Mikrofon. Auch Instrumentalisten können die GainStation 1 direkt auf dem Rack/Verstärker platzieren. Kabelwege können so denkbar kurz gehalten werden und hochwertige Kabel müssen nicht gleich kilometerweise angeschafft werden.
Wesentliche Merkmale der GainStation 1-Vorverstärkertechnologie
- Diskret aufgebaute Operationsverstärker in Class-A-Technik statt industrieller Universal-OPs. Die GainStation-OPs arbeiten mit einer Spannung von 60 V (üblich sind ca. 30 V) und bieten damit eine entsprechend große Dynamik.
- Verstärker-Anstiegsgeschwindigkeit (Slew-Rate) von 200 V/Microsekunden. Ein sehr hoher Wert, der insbesondere hochfrequente Signalanteile sauber und ohne Flankenbeschneidung überträgt.
- Ein weitgehend gleichspannungsgekoppelter Signalfluss, um auf Klang verfälschende Kondensatoren verzichten zu können.
- Ein optimiertes Layout gewährleistet kürzeste Signalwege, große Masseflächen sorgen für ein niedriges Impedanzniveau und gute Abschirmwirkung
- Alle Schaltfunktionen werden über gekapselte Relais mit vergoldeten Kontakten ausgeführt
- Nach Hörvergleichen ausgewählte Widerstände mit 0.1% Toleranz im kompletten Audiopfad
- Sehr aufwändiges Netzteil mit doppelter Abschirmung, jede Spannung besitzt eine eigene Wicklung und Regulation. Das Netzteil ist die Basis einer guten Klangqualität und kann in seiner Bedeutung gar nicht überschätzt werden.
- In der Röhrenstufe arbeiten ausschließlich hochwertige MKP-Folienkondensatoren, die ein klares und dynamisches Klangbild erreichen.
Durch den hohen technologischen Aufwand sind Signale, die mit der GainStation1 aufgenommen werden, im Mix besser hörbar, besitzen mehr Kontur und können sich auch leise abgemischt sehr gut durchsetzen. Auch sehr tiefe Töne und Frequenzen erhalten eine klare Intonation. Die jeweilige Rhythmik eines Instruments ist gerade auch für den Musiker viel besser erkennbar, oder anders gesagt: man ist sofort im Groove.
Nutzt z. B. ein Bassist die GainStation 1 als Vorstufe, wird er schon beim Einspielen bemerken, dass er sich selbst besser wahrnimmt und dadurch auch eine bessere Aufnahme gelingt. Die Aufnahme besitzt deutlich mehr Druck und Dynamik, das Signal „löst“ sich mühelos von den Lautsprechern, kleine Details werden besser wahrgenommen – kurzum: das Instrument besitzt eine sehr hohe Authentizität. Bei den Tests der GainStation 1 stellten daher auch alle Musiker eine höhere Spielfreude fest – teilweise kam echte Verblüffung auf, was aus dem vertrauten Instrument herauszuholen ist.
In den meisten Fällen werden daher die Equalizer- und Kompressoreingriffe erheblich maßvoller ausfallen, oft wird man sogar komplett darauf verzichten – das kann enorm viel Zeit und Rechenpower sparen und klingt in jedem Fall deutlich besser als eine nachträgliche Korrektur.
Mit der GainStation 1 besteht zudem die Möglichkeit, das Signal schon bei der Aufnahme klanglich zu beeinflussen. An erster Stelle sei da die Röhrenstufe erwähnt, die entweder ganz abschaltbar ist oder stufenlos zur Vorverstärkung mitgenutzt werden kann. Subtile bis deutliche Effekte unter Ausnutzung der Röhrensättigung stehen so direkt zur Verfügung.
Der eingebaute Limiter kann einerseits zum Schutz eines nachgeschaltenen AD-Wandlers genutzt werden, oder um grundsätzlich z.B. ein Schlagzeug druckvoller klingen zu lassen. Spätere Kompressionsarbeiten können also deutlich geringer ausfallen und sind oft gar nicht mehr nötig.
Aus allen genannten Gründen gilt: je mehr Instrumente in der Produktion mit der GainStation 1 aufgenommen werden, desto klarer wird auch der gesamte Mix und es wird deutlich weniger Zeit benötigt, eine gute Mischung hinzubekommen.
Technische Daten
Frequenzumfang: 1Hz-125kHz
(Clean Gain 30dB, Tube Gain aus, Ausgangspegel 0dB, +/- 0.5dB)
Frequenzumfang: 1Hz-310kHz
(Clean Gain 30dB, Tube Gain aus, Ausgangspegel 0dB, +/- 3dB)
Frequenzumfang: 1Hz-125kHz
(Clean Gain 30dB, Tube Gain 1dB, Ausgangspegel 0dB, +/- 0.5dB)
THD+N: 0.0005%
(Clean Gain 24dB, Tube Gain aus, Ausgangspegel +6dB, 20-22kHz, +25dBu Ausgangspegelspannung)
THD+N: 0.032%
(Clean Gain 23dB, Tube Gain 1dB, Ausgangspegel +6dB, 20-22kHz, +25dBu Ausgangspegelspannung)
Rauschen: -95.4dBu
(Clean Gain 10dB, Tube Gain aus, Ausgangspegel 0dB, 20-22kHz, A-bewertet)
Rauschen: -91.8dBu
(Clean Gain 30dB, Tube Gain aus, Ausgangspegel 0dB, 20-22kHz, A-bewertet)
Rauschen: -67.2dBu
(Clean Gain 60dB, Tube Gain aus, Ausgangspegel 0dB, 20-22kHz, A-bewertet)
Rauschen: -86.4dBu
(Clean Gain 20dB, Tube Gain 10dB, Ausgangspegel 0dB, 20-22kHz, A-bewertet)
EIN: 127.2dB
(Clean Gain 60dB, Tube Gain aus, Ausgangspegel 0dB, 20-22kHz, A-bewertet, 40Ohm)
Dynamikumfang: 130dB
(20-22kHz, A-bewertet)
Gleichspannungsunterdrückung: 80dB
(Clean Gain 30dB, Tube Gain aus, 1kHz, Input -30dBu, Ausgangspegel 0, ohne Lundahl-Transformer'>Transformer)
Maximale Ausgangspegelspannung: +34dBu
Max. Eingangspegelspannung (Mic Input, Hi-Z Input): +17dBu
Eingangsimpedanz (Instrument Input): 1MOhm
Ausgangsimpedanz: 75Ohm
Anstiegsgeschwindigkeit: 40V/µs
(Clean Gain 30dB, Tube Gain aus, Output Level +6dB)
Phantomspeisung: 48V +/-2V
Leistungsaufnahme (ohne AD-Wandler): 25W