M 149 Tube - nickel
Das M 149 Tube* ist ein umschaltbares Doppelmembran-Mikrofon. Auf die Kapsel K 49, bekannt aus den legendären Mikrofonen U 47 und M 49, folgt als Impedanzwandler eine Röhre. Diese arbeitet dann aber nicht - wie früher notwendig - auf einen Übertrager, sondern wird durch eine transformatorlose Ausgangsschaltung ergänzt. Das M 149 Tube kann dadurch problemlos auch mit langen Mikrofonkabeln betrieben werden, ohne daß es zu Klangverfälschungen kommt.
Unterhalb des großen, akustisch besonders offenen Mikrofonkorbes befinden sich zwei Schiebeschalter. Mit dem vorderen kann eine von neun Richtcharakteristiken gewählt werden. Der hintere Schiebeschalter bedient ein siebenstufiges Hochpaßfilter und erlaubt eine sehr feinfühlige Einstellung der unteren Grenzfrequenz.
Anwendungsbereich
Durch neun unterschiedliche Richtcharakteristiken kann das M 149 Tube sehr unterschiedlichen akustischen Aufnahmesituationen angepaßt werden.
Wie seine Ahnen ist es besonders für Sprache und Gesang geeignet. Das liegt nicht nur an seiner Kapsel, sondern auch am besonders niedrigen Ersatzgeräuschpegel seiner modernen Schaltungstechnik.
Universelles Röhrenmikrofon
Verleiht der Gesangsstimme Fülle und Druck, dabei aber ausgewogen und durchsichtig |
Sehr feine Beeinflußbarkeit des Klangbildes insbesondere des Nahbesprechungseffektes |
Sprechermikrofon Broadcasting/Synchron |
Stützmikrofon und für Abnahme z.B. Bläser, Streicher, Klavier |
Funktionen
Umschaltbares Röhrenmikrofon
Transformatorlose Ausgangsschaltung |
Druckgradientenempfänger mit der Großmembrankapsel aus dem M 49 |
Akustisch besonders offener Drahtgazekorb
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Neun schaltbare Richtcharakteristiken |
Hoher Ausgangspegel |
7stufig schaltbares Trittschallfilter |
Akustische Eigenschaften
Das M 149 Tube wird von der Seite besprochen. Seine Vorderseite ist durch das Firmenschild und den Richtcharakteristikschalter gekennzeichnet.
Unterhalb der Kapsel sorgt ein Dom für Streuung des Schalls aus dem oberen Halbraum, so daß es keine störenden Interferenzen mit den direkten Schallanteilen gibt.
Zum Schutz gegen Körperschallübertragung ist die Kapsel elastisch gelagert. Die Kapsel wird von dem großen Mikrofonkorb des alten M 49 umgeben, der jetzt aber akustisch offener ist und sich damit klangneutraler verhält.
Richtcharakteristiken
Es stehen neun Charakteristiken zur Auswahl: Kugel, breite Niere, Niere, Hyperniere und Acht mit jeweils einer Zwischenposition.
Elektrische Eigenschaften
Im Unterschied zu anderen Röhrenmikrofonen wurde beim M 149 Tube eine besonders ausgesuchte Röhre (Triode) mit modernster Schaltungstechnik kombiniert. Ziel der Entwicklung war, die besonderen Übertragungseigenschaften einer Röhre zu nutzen und das hiermit verstärkte Kapselsignal kontrolliert, unverfälscht und rückwirkungsfrei an den Mikrofonausgang zu bringen.
Daher wird der bei Röhrenmikrofonen übliche Ausgangstransformator nicht verwendet. Stattdessen wird zum Treiben der unterschiedlichen Ausgangslasten ein besonders für Audiosignale geeigneter integrierter Verstärker mit sehr geringen Verzerrungen (THD < 0,002 % bei ± 10 V), sehr kleiner Rauschspannung und hoher Stromkapazität eingesetzt. So ist die Röhre völlig vom Mikrofonausgang entkoppelt und wird mit ihrer typischen Kennlinie bis zu sehr hohen Pegeln für die Eingangssignalaufbereitung nutzbar.
Aufgrund der hohen Ausgangsstromkapazität sind für das M 149 Tube Kabellängen bis zu insgesamt 300 m erlaubt, ohne Einbußen in der Signalqualität in Kauf nehmen zu müssen.
Die Röhre verstärkt die Kapselspannung um ca. 10 dB, um Resteinflüsse der nachgeschalteten Elektronik gänzlich auszuschließen. Dennoch wird ein sehr hoher Dynamikumfang bewältigt, da eine Spitzenausgangsleistung von ± 10V bei 20 mA zur Verfügung steht.
Der ideale Arbeitspunkt (Anodenstrom, Heizspannung) der Röhre wird während der gesamten Lebensdauer stabilisiert. Im Mikrofonkabel entstehende Spannungsabfälle werden durch eine Sensorleitung erfaßt und ausgeglichen. Das Aufheizen der Röhre erfolgt in Hinblick auf eine lange Lebensdauer schonend über eine rückläufige Strombegrenzung.
Filter
Auf der Rückseite des Mikrofons befindet sich ein weiterer Schiebeschalter. Dieser bedient ein Hochpaßfilter, dessen Grenzfrequenz (3 dB) in Halboktavschritten zwischen 20 Hz und 160 Hz gewählt werden kann. Damit können Störungen von Klimaanlagen oder Trittschall sehr gezielt ausgeblendet werden.
Außerdem kann z.B. das Volumen einer Stimme unter Ausnutzung des Proximity-Effektes flexibel bemessen werden.
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Spezifikation M 149 Tube
Akustische Arbeitsweise:
Druckgradientenempfänger
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Richtcharakteristik: | Kugel, breite Niere, Niere, Hyperniere, Acht und je eine Zwischenposition |
Übertragungsbereich: | 20 Hz...20 kHz |
Feldübertragungsfaktor bei 1 kHz an 1 kOhm: | 34/47/62 mV/Pa1)
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Nennimpedanz: | 50 Ohm |
Nennlastimpedanz: | 1 kOhm |
Ersatzgeräuschpegel, CCIR2) (rel. 94 dB SPL): | 28/25/23 dB1)
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Geräuschpegelabstand, A-bewertet2) (rel. 94 dB SPL): | 16/13/11 dB-A1)
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Geräuschpegelabstand, CCIR2) (rel. 94 dB SPL): | 66/69/71 dB1)
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Geräuschpegelabstand, A-bewertet2) (rel. 94 dB SPL): | 78/81/83 dB1)
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Grenzschalldruckpegel (Röhrencharakteristik)3): | für K < 0,5% 120 dB, für K < 5% 136 dB |
Maximale Ausgangsspannung: | 18 dBu |
Dynamikumfang des Verstärkers Niere (A-bewertet) für K<0,5% (K<5%): | 101 (121) dB |
Stromversorgung: | Netzgerät N 149 A |
Erforderlicher Steckverbinder: | Mikrofon DIN 8F, Netzgerät XLR3F |
Gewicht: | 730 g |
Durchmesser: | 70 mm |
Länge: | 201 mm |
______________________________________________ 1) Kugel / Niere / Acht 2) nach IEC 60268-1; CCIR-Bewertung nach CCIR 468-3, Quasi-Spitzenwert; A-Bewertung nach IEC 61672-1, Effektivwert 3) gemessen als äquiv. elektrisches Eingangssignal |
Lieferumfang
Mikrofon M 149 Tube, Holz Etui
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