Grundlagenforschung und ihre Ergebnisse
Bereits kurz nach der Jahrtausendwende hat SPL neue Grundlagen geschaffen, um die Bedingungen für die analoge Audiosignalverarbeitung entscheidend zu verbessern: durch neue Bauteile, Schaltungstechniken und Fertigungsverfahren konnten wir die Betriebsspannung enorm erhöhen.
Bis heute liegt die durchschnittliche Betriebsspannung bei 30-36 Volt (+/- 15-18 Volt, da die Versorgungsspannung symmetrisch aufgebaut ist). Die zuvor maximalen Spannungen lagen bei ca. 60 Volt (+/- 30). Kern unserer neuen Technik sind handgefertigte Operationsverstärker, die wir mit 120 Volt betreiben (+/- 60). Damit erreichen wir also eine Steigerung, die der Verdopplung der bis dahin höchsten Leistungsfähigkeit entspricht.
Analog ist tot? Es lebe Analog!
Die ersten Produkte, die auf unserer neuen 120-Volt-Technik basierten, waren exklusive, handgefertigte Einzelanfertigungen für große Mastering-Studios. Seinerzeit war die Musikproduktion bereits voll von dem Umbruch erfasst, den die digitale Technik für die Ausstattung und Arbeitsweise in Tonstudios mit sich brachte. Zugleich hatte sich jedoch bereits das Arbeitsfeld "Mastering" voll etabliert - sowohl im Sinne der Anwendung, als auch in Sachen Studioausstattung. War das klassische Aufnahme- und Mischstudio auf dem Weg zur Digitalisierung, so gibt es bis heute im anspruchsvollen Mastering-Studio handfesten Bedarf an analoger Technik. Dazu gehören hochwertige Signalprozessoren, die immer noch den exklusiven Unterschied zu massenhaft verfügbaren Software-Lösungen machen können. Aber auch technisch zwingende Notwendigkeiten wie perfekt klingende und konzipierte Schalt- und Abhörpulte gehörten zu den Neuigkeiten, die wir anbieten konnten. Während vielfach die Analogtechnik bereits totgesagt wurde, verlief die Entwicklung für SPL entgegengesetzt: wir konnten den neu entstandenen Bedarf an Analogtechnik allerhöchster Qualität mit Produkten decken, deren Leistungsfähigkeit alle bisherigen Spezifikationen übertraf - egal ob als analoges oder digitales Format. So haben wir im letzten Jahrzehnt parallel zur rasanten Entwicklung der Digitaltechnik auch die Analogtechnik enorm weiterentwickelt.
Warum ist eine hohe Betriebsspannung so wichtig?
Da jeder Schaltung das Spannungs-/Leistungsverhältnis zu Grunde liegt, schafft die Betriebsspannung die Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit einer Schaltung. Da wir in der Audiotechnik Schallereignisse in Spannung übersetzen, ermöglicht die Verdopplung der bis dahin höchsten verfügbaren Betriebsspannung eine enorme Verbesserung insbesondere in der Hinsicht, der Dynamik von Schallereignissen zu folgen und sie zu verarbeiten. Technisch betrachtet bietet der hohe Dynamikumfang zusätzlich die Voraussetzung, den Abstand zu Störgrößen wie Rauschen und Verzerrungen zu vergrößern - im Falle der Neos-Konsole beispielsweise mit dem Ergebnis, unter allen Umständen überhaupt kein Rauschen mehr wahrnehmen zu können.
Unübertroffene Leistung für ultimativen Klang
Unsere Messungen dokumentieren nun im Vergleich zu Standardlösungen, zu welchen Steigerungen die 120-Volt-Technik führt. Prinzipielle Vorteile entstehen zudem durch überdimensionierte Leiterbahnen, die gezielte Auswahl aller Bauteile und nicht zuletzt handgefertigte Komponenten, die keine für die Audioverarbeitung unnötigen Teile beinhalten (wie es bei allen industriell gefertigten Operationsverstärkern der Fall ist). Technische Daten oder die Bauweise allein sagen aber noch nichts über den tatsächlichen Klang von Geräten aus. Schließlich und endlich muss ein Gerät sich behaupten, wenn es von Tonmeistern und Musikern benutzt wird. Wir können nunmehr mit Genugtuung feststellen, dass sich unsere Lösungen nicht nur durchgesetzt haben - in den Jahren seit der ersten Vorstellung unserer 120-Volt-Geräte haben sich alle auch längst bewährt. Die Neos-Konsole stellt nun eine weitere Lösung dar, die in ihrem Anwendungsbereich unübertroffene Leistungswerte in ultimative Klangqualität umsetzt.
Technische Daten
Eingänge & Ausgänge
Elektronisch symmetrierte Instrumentationsverstärker
Buchsen: Eingänge DB25/TASCAM, XLR; Ausgänge: XLR
Eingangsimpedanz: 10 k Ohm symmetrisch/20 kOhm unsymmetrisch
Ausgangsimpedanz: 75 Ohm symmetrisch/75 Ohm unsymmetrisch
Nominaler Eingangspegel: +4dBu
Maximaler Eingangspegel: > +30dBu (30dBu = Messgrenze)
Max. Ausgangspegel: > 24dBu
Messungen
Frequenzumfang (-3dB): 10Hz bis >200kHz
Phasengang 1kHz: 0°; 10kHz: -4,5°; 20kHz: -8.30°
Gleichtaktunterdrückung: > 60dB
(Rec. Out, Insert Send, Monitor A/B)
Klirrfaktor
10Hz Rec. Out: 0.0011%, Insert Send: 0.0011%, Monitor A/B: 0.0016%
100Hz Rec. Out: 0,00060%, Insert Send: 0.0009%, Monitor A/B: 0.0016%
1000Hz Rec. Out: 0.00090%, Insert Send: 0.0013%, Monitor A/B: 0.0020%
5000Hz Rec. Out: 0.0032%, Insert Send: 0.003%, Monitor A/B: 0.004%
10kHz Rec. Out: 0.0028%, Insert Send: 0.0018%, Monitor A/B: 0.0027%
22kHz Rec. Out: 0.00054%, Insert Send: 0.00050%, Monitor A/B: 0.0005%
(Generatorausgang 24dBu, Eingänge mit 40dBu abgeschlossen)
Fremdspannungsabstand
Rec. Out: 92dBu, Insert Send: 92dBu, Monitor A/B: 88dB
(A-bewertet, Messbandbreite 22 Hz - 22 kHz, Eingänge mit 40 dBu abgeschlossen)
Dynamikumfang: > 122 dB
Spannungsversorgung
Lineares Netzteil mit Ringkerntransformator
Versorgungsspannung: +/- 60 Volt (120 Volt)
Leistungsaufnahme Leerlauf bei 230 Volt/50Hz: 0.420 A, 75W, 97,8 VA
Sicherungen: 230 V AC/50 Hz: 315 mA; 115 V AC/60 Hz: 630 mA
Spannungswahlschalter: 115 V/230 V
Maße und Gewicht
Frontplatte einschließlich Rackhalter: 19 Zoll/7 HE (483 x 310 mm)
Frontplattenbreite ohne Rackhalter: 440mm
Gehäuse (B x H x T): 483 x 235 x 330mm, Tiefe mit Buchsen: 355mm
Gewicht: 14,1kg
Externes Netzteil (B x H x T): 154 x 67 x 236mm; Gewicht: 3kg
Anmerkungen:
0 dBu = 0,775 V. Alle Messungen bei Verstärkungsfaktor 1 (unity gain).
Technische Änderungen vorbehalten.