Der MixDreamXP dient der Stereo-Summierung von bis zu 16 Audiospuren auf analoger Ebene. In Verbindung mit digitalen Produktionssystemen können so die Vorteile analoger und digitaler Techniken ideal vereint werden: der digitale Komfort wird durch die Klangqualität ergänzt, die bisher nur die besten Analogkonsolen zu liefern vermochten.
Konzeptionell bietet die Reduktion auf hochwertige analoge Summierung unter Verzicht auf Panorama-Regler und Fader den großen Vorteil, alle Rechnerautomationen beibehalten zu können. Bei der Nutzung des MixDreamXP muss die gewohnte Arbeitsweise mit der DAW also nicht geändert werden, alle Techniken und Möglichkeiten einer DAW können weiterhin uneingeschränkt genutzt werden.
Sollen mehr als 16 Spuren summiert werden, können beliebig viele MixDreamXP gemeinsam betrieben werden. Besitzer des MixDream (Modell 2384), der zusätzlich mit 16 Insertwegen zur Einbindung analoger Peripherie und mit analogen Bearbeitungsstufen aussgestattet ist, finden im MixDreamXP eine günstige Möglichkeit zur Erweiterung des MixDream um weitere 16 Kanäle auf gleicher Qualitätsstufe. Diesem Umstand verdankt der MixDreamXP auch seinen Namen (XP=Expansion).
Die Summierstufen des MixDreamXP sind mit denen des MixDream identisch, es kommt also die gleiche diskrete Class-A-Technik bei 60-Volt-Betrieb (+/-30V) zum Einsatz, der bereits der MixDream seine herausragende Klangqualität verdankt. Neu entwickelte Schaltungen auf Basis modernster Analogkomponenten gewährleisten enorme Anstiegsgeschwindigkeiten, ein äußerst niedriges Rauschniveau über alle Kanäle und einen sehr großen Dynamikumfang von 125dB.
Analoge oder digitale Summierung?
Zumeist wird die Frage gestellt, ob die analoge Summierung besser sei als die digitale Summierung. Stellt man die Frage aber anders herum, so kennen wir niemanden, der behaupten würde, die digitale Summierung sei klanglich besser als die analoge. Die Summierung mit dem MixDreamXP gewährleistet eine schöne Tiefenstaffelung, präzise Lokalisation und eine beeindruckende Räumlichkeit. Darüber hinaus mischen sich einzelne Instrumente mit weichen Übergängen und ohne harte Abgrenzung zueinander. Diese bei der Anwendung hochwertigster Analogtechnik seit langem geschätzten Resultate kann sich jetzt jeder DAW-Anwender erschließen.
Anschluss von Samplern, Keyboards etc.
Neben den Audiospuren aus der DAW können natürlich auch Sampler, Keyboards und Expander direkt an den MixDreamXP angeschlossen werden. Dazu müssen in der DAW lediglich die MIDI-Spuren angelegt werden, die Ausgänge z. B. des Keyboards werden dann direkt auf den MixDreamXP geleitet.
Mono-Schaltungen
Um Wandlerkanäle zu sparen, können alle Kanäle auf Mono geschaltet werden, so dass zwei Mono-Signale über ein Wandlerpaar D/A gewandelt werden können. Hierzu werden typischerweise die Signale gewählt, die im Stereo-Mix in der Mitte platziert werden sollen (z.B. Kick, Snare, Lead Vocal, Bass). Alle Kanalpaare sind ansonsten hart links/rechts im Panorama platziert.
Summieren
Für die analoge Summierung werden einzelne Spuren aus dem Rechner über D/A-Wandler in den MixDreamXP geführt. Ideal sind identische D/A-Wandler, um Pegel- und Klangunterschiede auszuschließen.
Oft möchte man mehr Spuren summieren als der MixDreamXP Kanäle hat. Daher sollte man im Sequencer die Spuren auf einen gemeinsamen Ausgangsbus legen, die nicht gleichzeitig im Arrangement abgespielt werden. So werden keine Signalanteile digital summiert und das volle Klangpotenzial der analogen Summierung weiterhin ausgeschöpft.
Bei Mono-Signalen sollte man die entsprechenden Eingänge auf Mono-Betrieb schalten. Dadurch muss für ein Mono-Signal auch jeweils nur ein D/A-Wandler belegt werden. In der DAW müssen diese Signale im Panorama hart links oder rechts platziert werden.
Summieren von Gruppenspuren
Zur Reduktion der Spuren bieten sich neben dem unter "Summieren" beschriebenen Vorgehen zwei weitere Möglichkeiten an: Entweder weitere MixDreamXP kaufen - was uns freuen würde - oder Gruppenspuren summieren. Hat man z.B. einen Backing-Chor mit 16 Einzelspuren aufgenommen, so wird das Panning in der DAW vorgenommen und dann auf einzelne Ausgänge geleitet. Der MixDreamXP summiert daraus nun einen Stereo-Chor, der anschließend wieder aufzuzeichnen ist - die klanglichen Vorteile der Analogsummierung übertreffen auch hier den Nachteil einer weiteren Wandlung.
MixDreamXP im Mastering
Grundsätzlich eignet sich der MixDreamXP durch seine überragende Klangqualität hervorragend für Mastering-Anwendungen. Zwei Anwendungsbeispiele halten wir für besonders interessant: diskretes Mastering und Upsampling zu SACD/DVD-A.
Normalerweise wird einem Mastering-Studio ein Stereo-Mix für die Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Bei zu großen Lautstärkeunterschieden zwischen den einzelnen Instrumenten-gruppen sind die Korrekturmöglichkeiten jedoch nur sehr begrenzt. Liefert man stattdessen einen Mix mit Einzelspuren oder Subgruppen an, so können diese beim Mastering optimal angepasst werden – auf einzelnen Gruppen können sogar unterschiedliche Bearbeitungen stattfinden. Das Endresultat ist deutlich besser und der Zeitaufwand unter Umständen geringer, da keine neue Mischung mehr angefertigt werden muss.
Beim Upsampling zu SACD oder DVD-A können Mehrkanal-Sessions analog gemischt werden, sie profitieren so von der praktisch unbegrenzten Auflösung in der analogen Signalverabeitung.
Mehrere MixDreamXP verknüpfen
Sollten 16 Kanäle beim Summieren nicht ausreichen, kann über den Expansion-Eingang der Main Output eines weiteren MixDream XP angeschlossen werden.
Sollen mehr als drei MixDreamXP summiert werden, empfehlen wir einen weiteren MixDreamXP als Master-Gerät zu verwenden, in dem die Summensignale der zuspielenden MixDreamXP summiert werden können. Andernfalls würden in einer über die jeweiligen Expansion-Eingänge verknüpften Kette aus mehreren MixDreamXP die Signale der ersten MixDreamXP unnötig oft (also in allen folgenden MixDreamXP) summiert werden. Ein MixDream aus einer solchen Kette wird an den Expansion-Input des MixDreamXP-Master angeschlossen, alle weiteren zu summierenden MixDreamXP werden dann über die DB25-Eingänge an die üblichen Eingangs-Kanalpaare angeschlossen.
Technische Daten
Frequenzbereich: <1Hz-200kHz (-1 dB)
THD+N: -103dBu (20-22kHz, Eingangspegel +10dBu)
Rauschabstand: -97dBu (20-22kHz, A-bewertet)
Max. Eingangspegel: +28dBu
Max. Ausgangspegel: +28dBu (bei 1kHz, THD+N -95dB)
Dynamikumfang: 125dB (20-22kHz, A-bewertet)
Übersprechen L-R: -90dB (bei 1kHz, Eingangspegel +10dBu)
Gleichtaktunterdrückung: <70dB (bei 1kHz, Eingangspegel +10dBu)
Eingangsimpedanz 10kOhm
Ausgangsimpedanz 65Ohm
Leistungsaufnahme: 36Watt
Standard-EIA-19-Zoll-Gehäuse, 1HE
Maße (B x H x T): 482 x 44 x 237mm
Gewicht: 3,55kg
Anschlussdiagramm